Wasserstoff- netzplanung
Wie entwickelt sich das Wasserstoffnetz?
Die Vision ist klar: Deutschland soll bis 2045 klimaneutral werden – mit Hilfe von Wasserstoff. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg dorthin sind entsprechende Netzplanungen. Wo kommt der Wasserstoff her? Wo wird wie viel benötigt? Und wie verbindet man diese Vielzahl an Punkten am besten? Überlegungen dazu finden sich im Netzentwicklungsplan Gas 2020-2030 sowie der Aktualisierung 2022-2032.
Netzentwicklungsplan Gas
Im Netzentwicklungsplan Gas 2020-2030 wurden erstmalig auf Basis einer Abfrage bei potenziellen Erzeugern sowie Verbrauchern von Wasserstoff zukünftige Transportbedarfe abgeleitet und in mögliche Wasserstoffausbaumaßnahmen übersetzt. Damals noch ohne rechtlich regulatorische Rahmenbedingungen skizziert, fand der Ansatz eines überregionalen Wasserstofftransportnetzes in Politik, Verwaltung als auch im Markt dennoch seine Zustimmung. Der Netzentwicklungsplan Gas 2022-2032 basiert erneut auf einer Marktabfrage und hat das Ziel, die Entwicklung eines zukünftigen, potenziellen deutschlandweiten Wasserstofftransportnetzes fortzuführen.
Netzausbaumaßnahmen Wasserstoffvariante 2032
Potenziale von Ostdeutschland als Wasserstoffregion sind sichtbar
Die obenstehende Abbildung zeigt die Ergebnisse der Wasserstoffnetzplanung für das Jahr 2032 – getrennt nach aggregierten Wasserstoffbedarfen und -aufkommen pro Landkreis, für die eine Absichtserklärung (sog. MoU) abgeschlossen wurde. Im Ergebnis konnten die Fernleitungsnetzbetreiber ein potenzielles Wasserstoffnetz ermitteln, welches die wesentlichen Verbrauchs- und Aufkommensschwerpunkte verbindet. Für die Wasserstoffregion Ostdeutschland liegen diese bezüglich des Wasserstoffaufkommens (Einspeisung) vorwiegend im Nordosten und in der Mitte der Region. Zentren für den Wasserstoffverbrauch (Ausspeisung) sind vorwiegend größere Ballungsräume mit Industrie wie im Raum Berlin, Halle/Leipzig und Dresden. Damit wird auch sichtbar, dass eine funktionierende Wasserstoffinfrastruktur, die Einspeisung und Ausspeisung miteinander verbindet, der Grundpfeiler für eine zukünftige dekarbonisierte Wirtschaft ist. Für Gesamtdeutschland zeigt die Netzentwicklungsplanung auch eine Analyse, dass bis 2027 dreiviertel der ca. 2.000 km infrage kommenden Gasversorgungsleitungen ohne erdgasverstärkende Maßnahmen auf Wasserstoff umgestellt werden könnten.